Unseren Urlaub 2006 haben wir von Samstag, 17. Juni bis Samstag, 08. Juli 2006 in Sågsten auf der Insel Torö, das liegt in der Nähe von Nynäshamn (ca. 60 km südlich von Stockholm), verbracht. Über einen schwedischen
Ferienhausvermittler aus Härnösand hatten wir übers Internet ein Haus von Privat gemietet.
Die über die Links im Text erreichbaren Websites sind teilweise in schwedischer Sprache. Zu den einzelnen Bildergalerien klicken Sie bitte auf die Bilder.
Abgefahren sind wir am 16.06.06 in Korntal, Streckenverlauf über die A 81 - Würzburg - A 71 - Erfurt - A 4 / A 9 - Berliner Ring - A 19 nach Rostock. Da wir frühzeitig an der Küste waren, haben wir noch einen Besuch in Warnemünde gemacht. Nach dem Abendessen sind wir dann nach Rostock in den Seehafen zum Fährterminal. Dort legte die
Fähre nach Trelleborg um 22:45 Uhr ab, Ankunft in Trelleborg am nächsten Morgen um 06:15 Uhr. Danach waren es noch ca. 670 km über Helsingborg - E 4 - Jönköping - Södertälje nach Torö.
Der Verkehr in Deutschland verlief trotz des Freitags meist problemlos und staufrei, auf den Nebenautobahnen, wie dem Nordabschnitt der A 81 sowie der A 71 teilweise sogar recht ruhig. In Schweden auf der E 4 war, außer im Ballungsraum um Malmö/Helsingborg, fast gar nichts los, d.h. Tempomat rein und laufen lassen!
Unser Haus
Lage: Torö liegt im südlichen Schärengarten von Stockholm mit seinen über 20.000 Inseln, 70 km von Stockholm und ca. 20 km von Nynäshamn entfernt. Torö hat eine Brückenverbindung zum Festland und ist ca. 10 km lang.
Grundstück: 
Gemütliche und komfortable Schärengartenanlage mit zwei Wohnhäusern auf ca. 3000 m² Naturgrundstück. In der Nähe befinden sich viele Strände und ein Bootshafen für Freizeitboote.
Haus: Das Hauptgebäude (ca. 125 m²) besteht aus zwei Schlafzimmern, WC, Arbeitszimmer, Musik- und Lesezimmer, Wohnzimmer mit offenem Kamin und einer gut ausgestatteten Küche. Das angeschlossene Nebengebäude (ca. 60 m²), das aus zwei Etagen besteht, beinhaltet einen Wohnraum mit Bettsofa und kleiner Küche im Obergeschoss sowie einer Dusche und einer Waschküche im Untergeschoss.
Ausstattung: Dusche, WC, komplette Waschküche, Elektroheizung in sämtlichen Räumen, offener Kamin, Farbfernseher mit Video und Musikanlage, Elektroherd mit Backofen, Kühlschrank, Mikrowelle, Spülmaschine und Elektro-Küchenausrüstung. Terrassen mit Außengrill.
Umgebung: Bocciabahn 130 m entfernt. Kleinbootshafen und Bootsvermietung. Zwei Sandstrände im Gehabstand. Fischereihafen 'Ankarudden' mit Restaurant und Fähre nach Öja in 5 km Entfernung. Lebensmittelgeschäft in 3 km Entfernung. Die nächste Stadt Nynäshamn ist ca. 20 km entfernt. Naturschutzgebiet mit Joggingwegen und Fähre nach Gotland. Es gibt einige Kirchen, Restaurants, Cafés sowie eine Anzahl von Lebensmittelgeschäften.
Die Insel
Torö besteht aus drei Teilen, von Nord nach Süd zuerst Oxnö, dann Svärdsö und als größter Teil Torö selbst. Die Verbindung zum Festland bei Oxnögården besteht über eine einspurige Drehbrücke mit Ampelregelung. Die Brücke ist nicht sehr hoch, d.h. auch bei größeren Motorbooten wird geöffnet. Es gibt von Ankarudden im Süden über die Brücke bis Norsbol nur eine, recht kurvige und teilweise sehr enge Straßenverbindung. Das Fahren mit unseren Fahrrädern war daher zwangsläufig nur eingeschränkt möglich, es ist uns aber gelungen, zumindest Torö größtenteils zu erkunden.
Der öffentliche Nahverkehr wird durch 'AB Storstockholms Lokaltrafik' kurz 'SL' mit der Buslinie 852 nach Nynäshamn Station durchgeführt. Die Buslinie stellt in Ankarudden auch den Anschluss zum Linienschiff nach Landsort (Insel Öja) her.

An der Südspitze in Ankarudden gibt es das einzige Restaurant auf der Insel, das
SJÖBODARNA. Wir haben dort mehrmals gut gegessen, die Preise für ein richtiges Bier oder Wein sind in Schweden natürlich immer noch um einiges höher als bei uns, billig war's also nicht.
Auf Torö haben wir bei unserem nunmehr achten Schwedenurlaub endlich einmal zwei Elche in freier Wildbahn gesehen, und dass am gleichen Abend im Abstand von wenigen Minuten. Super!
Nynäshamn
Die Stadt
Nynäshamn liegt am Ende der Straße 73 ca. 60 Km südlich von Stockholm. Auf der Schiene ist Nynäshamn direkt erreichbar mit den Pendeltåget (S-Bahn) der '
SL', Linie Bålsta-Stockholm C-Nynäshamn. Vom Hafen gibt es außer den Linienschiffen zu einigen Schäreninseln regelmäßige Fährverbindungen nach Ventspils, Danzig und Visby.
Die Stadt hat ca. 25000 Einwohner und ist eher eine Industriestadt, gleicht also wenig den schwedischen Städten, wie wir sie bisher kennen gelernt haben.

Die Supermärkte haben in der Regel täglich mindestens zwischen 9 und 21 Uhr durchgehend geöffnet, teilweise auch von 8 bis 22. Für uns war der Hafen der wichtigste Punkt, eine Fußgängerzone in der Innenstadt ist zwar vorhanden, aber nicht besonders schön. Am Hafen gibt es einige Restaurants, eine Fischräucherei mit Verkauf (sehr lecker!!), die Touristinformation und immer was zum gucken. Gut parken ist am direkt daneben liegenden Bahnhof, max. 24 Stunden für nix, danach gibt es Knöllchen (300 SEK, das sind ca. 32 bis 33 € je nach Kurs!!). Einige durften da ganz schön zahlen.
In Nynäsgard gibt es ein kleines aber feines '
Järnvägsmuseum', natürlich haben wir die Möglichkeit zur Besichtigung gerne wahr genommen.
Aktivitäten:
Natürlich sind wir nicht nur auf der faulen Haut gelegen, sondern haben auch diverse Ausflüge und Besichtigungen unternommen. Ich stelle hier aber nur die Aktivitäten dar, die touristischer Natur waren, z.B. der Besuch im größten IKEA der Welt in Kungens Kurva und ähnliches zählen natürlich nicht dazu. Als erstes stand am 28. Juni eine Fahrt zum
Schloss Drottningholm

auf dem Programm. Das Schloss ist seit 1981 der ständige Wohnsitz der königlichen Familie. Erreichbar ist das Schloss natürlich mit 'SL' (U-Bahn, Bus) sowie mit einem direkten Schiff ab Stadshusbron in Stockholm. Wir haben die Variante Schiff gewählt und sind von der
M/S Angantyr gemütlich zum Schloss gebracht worden. Rückfahrt dann mit Bus und Bahn.
Der Bau des Schlosses
Drottningholm begann 1662 nach Plänen von Nikodemus Tessin d.Ä. Der Park rund um das Schloss ist ein Beispiel der Gartenarchitektur sowohl des französischen Barocks als auch der englischen Romantik. Zu den edelsten Einrichtungen des Schlosses gehören das Prunkschlafzimmer von Hedwig Eleonora und die Rokokobibliothek von Königin Luise Ulrike. Die gesamte Anlage, zu der auch das Theater und das Chinaschloss gehören, wurde in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.
Im Schloss und darum herum kann man ohne Probleme den ganzen Tag verbringen. Alles haben wir nicht gesehen, dies ist aber bestimmt ein Grund, noch einmal hinzufahren.
Stockholm

Wir haben unseren Standort auf Torö auch mit dem Hintergrund gewählt, dass ein Besuch
Stockholms problemlos möglich ist. Die Fahrzeit mit 'SL' beträgt zwischen Nynäshamn und Stockholm C planmäßig 61 Minuten, Abfahrten in Nynäshamn im Stundentakt. Für Touristen bietet sich für diesen Zweck die '
Stockholmskortet' an, die Karte gibt es in den Touristenbüros mit einer Gültigkeit von 24, 48 oder 72 Stunden. Die Stockholmskarte gewährt freien Eintritt zu mehr als 75 Museen und Sehenswürdigkeiten, außerdem freie Fahrt mit dem ÖPNV, kostenlose Rundfahrten mit dem Sightseeing-Boot sowie zahlreiche Preisermäßigungen. Wir haben uns die 48 Stundenkarte gegönnt, dass war aber zu kurz, einige weiter entfernt liegende Punkte mussten wir leider aussparen.

Ab dem Bahnhof Stockholm C sind die touristischen Highlights bei guter Kondition leicht zu Fuß zu erreichen, die Fahrt mit der U-Bahn oder dem Bus ist die Alternative. Einige Museen, wie z.B. das Vasamuseum haben wir bereits in früheren Jahren besucht. Dieses Jahr waren wir im/um das Stadshuset (Rathaus), in Gamla Stan (Altstadt), auf der Insel Riddarholmen, Södermalm sowie mit dem Sightseeing-Boot rund um Kungsholmen unterwegs. Natürlich gehören auch die Drottninggatan als Haupteinkaufsstraße und ein Besuch auf dem Kaknästornet (Fernsehturm) dazu. Am ersten von unseren zwei Tagen in Stockholm war das Wetter einfach nur schlecht, zwar kein Regen aber doch bewölkt und kühl. Dafür wurden wir am nächsten Tag verwöhnt, Sonne vom feinsten und angenehme Temperaturen.
Schloss Gripsholm und Mariefred
An einem Tag wollten wir am Südufer des Mälaren entlang die Orte
Mariefred mit
Schloss Gripsholm,
Strängnäs sowie Eskilstuna besuchen. Über die E 20 wären alle drei Orte in der genannten Reihenfolge leicht zu erreichen gewesen. Wir sind am Haus also bei bestem Wetter los gefahren und auch so in Mariefred angekommen. Eine Runde ums Schloss, besichtigt haben wir schon vor einigen Jahren, und anschließend einen Gang durch den kleinen aber schönen Ort.
Dann ohne Stress weiter nach Strängnäs, unterwegs hat es ein bisschen zugezogen, aber kein Problem, das wird schon. Wir konnten gerade noch den sehenswerten Dom besichtigen, dann hat es angefangen zu schütten. Also haben wir diese Tour abgebrochen und sind zurück nach Sågsten, Ankunft dort natürlich, Murphy lässt grüßen, bei Sonnenschein.

Wir haben dann noch eine Fahrt nach Mariefred unternommen, von Stockholm aus gibt es die Möglichkeit einer Rundtour mit dem Schiff bis Mariefred, einer Schmalspurbahn weiter nach Laggesta Nedre und mit einem SJ-Regionalzug von Laggesta (Övre) zurück nach Stockholm C. Start war in Stockholm an der Stadshusbron (Klara Mälarstrand) mit der
S/S Mariefred, einem Dampfschiff aus dem Jahr 1903. Die Zweizylinder-Verbundmaschine (Leistung 294 PS) ist noch Original und die Kessel werden von Hand gefeuert. Fahrzeit: gemütliche 3 Std 30 Min. Am Anleger in Mariefred hat uns dann der Zug der
Östra Södermanlands Järnväg erwartet. Mit diesem sind wir, mit Aufenthalt in Mariefred Bahnhof zum Umfahren des Zuges, nach Laggesta Nedre gefahren. Die Spurweite beträgt nur 600 mm, sehr schön restaurierte Wagen und alles natürlich Holzklasse. Vom Bahnhof Läggesta Nedre sind wir ca. 10 Min zum neuen Bf Läggesta (Övre) gelaufen, ab dort fuhren wir dann mit einem modernen Regina-Regionalzug der
SJ, Reihe
X52, zurück nach Stockholm. Der Triebwagen ist für 200 km/h zugelassen und diese Geschwindigkeit wurde zwischen Södertälje Syd und Flemingsberg auch ausgefahren. Ein schöner Tag mit Reisen durch mehrere Epochen.
Järnvägsmuseum Gävle
Die schwedischen Eisenbahnen feiern dieses Jahr ihr 150 jähriges Jubiläum. Da während unserer Zeit in Schweden keine Aktionen hierzu waren, offizielle Festtage waren vom 07. - 10.09.2006, wollten wir wenigstens das
Eisenbahnmuseum in Gävle besuchen.
Unsere Fahrt haben wir mit Regionalzügen der SJ durchgeführt, alles verlief weitestgehend planmäßig. Nur das Museum hat uns doch etwas enttäuscht, die Außenanlagen waren noch im Bau und innen hatte sich im Gegensatz zu unserem letzten Besuch vor einigen Jahren nicht viel getan. Durch die Baustellen bedingt, waren die Originalfahrzeuge über das ganze Gelände verteilt und nicht fotografierbar. Von Jubiläumsstimmung jedenfalls noch keine Spur.
Visby
Wir haben in früheren Jahren viermal Ferienhausurlaub auf der Insel Gotland gemacht, dabei haben wir die Insel und besonders die Hauptstadt Visby kennen und lieben gelernt. Da die Stadt von Nynäshamn aus mit den Fähren in gut 3 Std erreicht werden kann, hat sich ein Trip geradezu aufgedrängt.
Visby ist eine idyllische Kleinstadt und gleichzeitig Gotlands dichtbesiedelste Region mit ca. 25.000 ganzjährigen Bewohnern - ein Zentrum für Handel, Bildung und Verwaltung. Seit 1995 steht Visby auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Visby hat die besterhaltendste Stadtmauer Nordeuropas. In Gotlands historischem Museum Fornsalen findet man ausführliche Informationen über die Geschichte der Stadt.
Wir sind um 7:30 Uhr am Fährterminal in Nynäshamn gestartet, zurück waren wir um 22:25 Uhr, ein zwar langer, aber sehr schöner Tag.
Am 08. Juli war unsere Zeit in Sågsten zu Ende und wir haben die Rückreise angetreten. Wir haben bis auf den obligatorischen Umweg über das
Glasreich die gleiche Route gewählt wie auf dem Hinweg. In
Orrefors mussten wir ein paar Gläser nachkaufen und im Fabrikshop von
Höganäs Keramik in Kosta wollten wir noch über ein neues Keramikservice diskutieren. Alles in allem wieder nicht ganz billig!
Die Rückfahrt verlief problemlos, von Sonntag auf Montag haben wir in Thüringen bei guten Freunden übernachtet und gleich noch einige echte Thüringer Rostbratwürste verspeisen dürfen. Dafür ein herzliches Danke.
Ein schöner Urlaub war leider wieder viel zu schnell zu Ende, wir haben uns gut erholt und (wie immer) auch schon über das Ziel für 2007 diskutiert.