Urlaub 2015 – Mit dem Wohnmobil durch Süd- und Mittelschweden
Nach der Wohnmobiltour im Vorjahr entlang eines Teils der deutschen Ostseeküste haben wir uns für dieses Jahr wieder für eine Womo-Fahrt, jetzt durch/in Schweden, entschieden. In den Jahren 1993, 1995 und 1998 waren wir bereits dreimal mit einem Wohnmobil in Skandinavien und haben dabei möglichst viele verschiedene Gebiete besucht. Gemietet haben wir unser Auto wieder hier, es ist unser nächstliegender Anbieter und es sind nur 20 Minuten zu Fuß.
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Übernommen haben wir unser Fahrzeug am Freitag, 12.06., gestartet sind wir dann am Samstag in der Frühe. Wie in den Vorjahren üblich nach Rostock, um mit der Nachtfähre um 22:45 Uhr nach Trelleborg über zu setzen. Nach der Ankunft und Entladung sind wir direkt vom Hafen ohne weiteren Aufenthalt zum Einkaufen, der Kühlschrank war ja noch leer, nach Kristianstad gefahren. Anschließend an den Einkauf und dem Einräumen ging es ohne weitere Pausen direkt ans Tagesziel Växjö. Unser Standplatz war Växjö Swecamp Evedal. Wir haben dann auch gleich mal unsere neuen Klappräder ausprobiert und sind vom Campingplatz noch in die Innenstadt gefahren. Trotz des Sonntags hatteneinige Kaufhäuser sowie weitere Geschäfte in der Fußgängerzone geöffnet, dem entsprechend waren auch viele Leute unterwegs.
Am Montag war dann bei uns erst mal Shopping angesagt, wir sind von Växjö ins Glasreich nach Kosta gefahren und haben in den dortigen Outlets ein wenig eingekauft. Zuerst einmal ging es um Gläser, ein kaputtes wurde ersetzt und die vorhandene Serie noch durch weitere/neue ergänzt. Und dann gibt es ja neben Glas auch noch weitere Shops. Von Kosta sind wir danach quer durch Småland nach Loftahammar an die Ostseeküste, um auf TÄTTÖ Havsbad & Camping die Nacht zu verbringen. Ein wirklich schönes Plätzchen.
Dienstag ging es zuerst nach Valdemarsvik, trotz unserer in den Vorjahren gemieteten Ferienhäuser an der Ostküste ist dieses Städtchen in all den Jahren immer irgendwie nicht besucht worden. Und wie die meisten schwedischen Kleinstädte, klein aber fein. Nach einem Mittagsimbiss ging es weiter nach Söderköping, hier waren wir in 2008 schon einmal. Der Standort der angeblich besten Eisdiele Schwedens war uns noch in bester Erinnerung. Und geschmeckt hat es natürlich auch wieder. Am Götakanal war leider wenig los, es war ja noch Vorsaison. Von Söderköping sind wir am Nachmittag ein ganzes Stück zurück gefahren an die Küste, um auf Tyrislöt Camping bei St. Anna in den Schären von Östergötland zu übernachten.
Als nächstes Ziel stand der Tierpark in Kolmården auf dem Programm. Wir sind also am Mittwochmorgen bei schönem Wetter gemütlich gestartet und über Söderköping und Norrköping (mit Shoppingpause) zum First Camp Kolmården gefahren. Zu einem kurzen Spaziergang zum Bootshafen hat es nach der Ankunft noch gereicht, dann hat es zu regnen begonnen. Der Besuch im Tierpark ist damit buchstäblich ins Wasser gefallen. Und das Wetter blieb leider so schlecht. So wurden aus zwei geplanten Übernachtungen nur eine und am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Norden. Und was kann man bei schlechtem Wetter am besten tun, einkaufen oder zumindest so tun als ob. Also sind wir über die E4 zum IKEA Kungens Kurva, zum zweit eröffneten Verkaufshaus in Schweden und mittlerweile weltgrößten IKEA. Hier gibt es auch immer mal wieder neue Artikel, welche in Deutschland noch nicht zu haben sind.
Bei immer noch schlechtem Wetter ging es weiter an die Schärenküste nach Haninge, wir blieben über Midsommar in Gålö Havsbad. Bei schönem Wetter ein wirklich feines Plätzchen mit Strand und allem was dazu gehört, die Midsommarfeier fand aber leider im Regen statt. Am Samstag traf ich am Strand auf eine Gruppe ‚Weißwangengänse‚, eigentlich hätten die um diese Jahreszeit nicht (mehr) hier sein dürfen.
Die Wetterprognose für Sonntag versprach Besserung, also weiter nach Stockholm. Zuerst haben wir in Bromma noch den Kühlschrank gefüllt und sind dann nach Bredäng, auf Bredäng Camping haben wir einen schönen Platz bekommen. Und da wir unsere Stockholm Card bereits über das Internet bezogen hatten, konnten wir anschliessend sofort los, bis zur Metro sind es zu Fuß ungefähr 700 mtr. Mit der Metro sind wir zum Globen gefahren, um noch unser Glück beim SkyView zu probieren, es waren aber leider bereits alle Plätze ausgebucht. Wir haben während unseres Aufenthalts in Stockholm keinen weiteren Versuch mehr unternommen, wir kommen sowieso wieder. Am Montag, 22.06. haben wir mit Metro und Bus einen Ausflug zur Festung Vaxholm unternommen. Nach der Besichtigung der Festung haben wir uns noch etwas in Vaxholm umgesehen und sind dann auf dem gleichen Weg nach Stockholm zurück gefahren. Anschließend an einen Rundgang durch und um die Altstadt, über die Insel Riddarholmen und über den Gustav Adolfs Torg sind wir von der Haltestelle Nybroplan mit der Straßenbahn nach Gröna Lund gefahren.
Im Vergnügungspark ließen wir den Montag ausklingen. Am Dienstag früh ging es zuerstüber Slussen und Riddarholmen kurz zum Stadshuset, danach haben wir ab der Anlegestelle Stadshusbron gleich die erste Abfahrt zur Bootsightseeing ‚Historical Canal Tour‚ erreicht. Nach der Rückkehr zum Ausgangspunkt haben wir unsere Tour zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof und Sergels Torg fortgesetzt. Unser Mittagessen haben wir nahe der Markthalle eingenommen, anschliessend haben wir uns über die Drottninggatan in Richtung Altstadt weiter bewegt. Als wir den Reichstag erreichten, konnten wir uns zufällig direkt in eine beginnende Führung in und durch den Reichstag einreihen. Diese war sehr informativ und verschaffte uns einige, bisher nicht bekannte Einblicke in die schwedische Politik sowie den Aufbau des Staates. Aber eigentlich waren wir ja auf dem Weg zum Schloss, die Museen im Schloss, soweit uns bisher nicht bekannt, haben wir daher anschliessend besucht. Danach noch ein kurzer Gang durch die Altstadt und dann mit einem langen Umweg, es fing sowieso zu regnen an, zurück nach Bredäng.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Gävle, Ziel war das Eisenbahnmuseum. In diesem Jahr standen zwei Jubiläen an, einmal 100 Jahre Järnvägsmuseum im Frühjahr sowie 100 Jahre elektrischer Betrieb in Schweden im Herbst. Die Ausstellung als solche hatte sich nicht wesentlich gegenüber unserem letzten Besuch verändert, über den elektrischen Betrieb gab es eine kleine Sonderausstellung. Allerdings konnten wir vom Bf Hennan im Freigelände stündlich mit einem historischen Schienenbus ins Fahrzeugmagazin auf die andere Seite des Bahnhofs Gävle fahren. Im Fahrzeugmagazin waren etliche weitere Fahrzeuge aller Art in den verschiedensten Ausführungen zu sehen, manche waren im besten Zustand und an anderen war noch viel zu tun. Genächtigt haben wir dann auf Furuviks Camping.
Gävle war auf der gesamten Tour unser nördlichster Punkt, jetzt stand der Wechsel von der Ostküste zur Westküste an. Der erste Abschnitt Richtung Westen führte uns von Furuvik – Gävle über die 56 und E18 nach Örebro. Standplatz war auf Gustavsvik Campingplats & Stugby, einem sehr guten Platz in Zentrumsnähe. Bis ins Zentrum waren es nur zwei Kilometer, unseren Stadtrundgang konnten wir also zu Fuß durchführen. In der Stadt fand die ‚OpenART 2015‘ statt, rund ums Schloss und an vielen weiteren Plätzen waren Kunstwerke aufgestellt. Die Besichtigung des Schlosses blieb uns allerdings verwehrt, es gibt nur geschlossene Führungen und dazu waren wir leider zu spät dran.
Am Freitag, 26.06. haben wir Örebro wieder verlassen und sind nach Nora gefahren, einer netten Kleinstadt ca. 30 km in nördlicher Richtung. Nora liegt an der ältesten normalspurigen Bahnstrecke Schwedens von 1856, diese wird jetzt noch als Museumsbahn betrieben. Nora ist eine von mehreren besonders schönen Holzstädten in Schweden, hier findet man nicht nur einen idyllischen Stadtkern mit Holzhäusern wie vor hundert oder noch mehr Jahren, sondern auch Kopfsteinpflaster, Cafés und manche Kuriositäten. So gibt es auf dem Stortorget einen Würstchenstand mit Thüringer- und/oder Nürnberger Bratwurst. Und die Thüringer waren echt gut. Übernachtet haben wir in Nora nicht, sondern sind am frühen Nachmittag weiter gefahren nach Karlstad.
Zuerst haben wir unseren Standplatz auf Möruddens Camping & Stugby in Skoghall direkt am See Vänern angesteuert. Bis ins Zentrum von Karlstad waren es anschliessend mit dem Fahrrad auf überwiegend guten Radwegen ungefähr 10 km/30 Minuten, bei der ganzen Autofahrerei war das auch nicht schlecht. Das Abendessen haben wir uns jedenfalls verdient.
Samstag ging es dann weiter nach Strömstad, zuerst noch ein kurzes Stück über die Autobahn und dann durch die Wälder Dalslands. Den Dalsland-Kanal haben wir ja schon öfter befahren und die Bahnstrecke Bengstfors – Haverud für die Rückfahrt genutzt, aber jetzt quer durch war doch noch etwas anderes. Es war recht ruhig auf der Fahrt, wenig Verkehr bei gutem Wetter. Und dann in Strömstad das genaue Gegenteil, gefühlt halb Norwegen war zum Einkaufen in Schweden, die Fahrzeit Oslo – Strömstad beträgt nur ungefähr 90 Minuten. Während im großen Einkaufszentrum am Ortsanfang richtig was los war, herrschte im eigentlichen Ort aber samstägliche Ruhe. Wir konnten uns also in Ruhe umsehen. Wir standen auf Seläter Camping einige Kilometer nördlich von Strömstad.
Am Sonntag, 28.06. haben wir unsere Fahrt an der Westküste in südlicher Richtung fortgesetzt, das Tagesziel war Kungshamn/Smögen. Die Autobahn haben wir ausgelassen und nur Nebenstraßen genutzt. Angefahren haben wir für zwei Nächte Wiggersviks Familjecamping, der Platz liegt zwischen den Felsen in einer ruhigen Bucht, unser Standplatz war direkt am Wasser. Am Ankunftstag sowie am folgenden Montag war das Wetter eher trüb mit teilweise leichtem Regen, am Dienstag zur Weiterfahrt war dann (endlich) feinster Sommer. Zweifellos einer der schöneren Plätze Schwedens.
Dienstag ging es weiter, zuerst kurz nach Lysekil, der Kühlschrank wollte Nachschub und am Hafen gibt es ein gutes Fischgeschäft mit Restaurant. Länger aufgehalten haben wir uns sonst nicht, wir waren erst vor zwei Jahren vor Ort. Ziel war schließlich die Insel Orust, unser Standplatz war Stocken Camping, ein ruhiger Platz mit allen Annehmlichkeiten.
Am nächsten Morgen sind wir weiter über die Insel Tjörn nach Göteborg, wir hatten uns eine Übernachtung vorgenommen und auch einen Platz auf Lisebergsbyn mitten in der Stadt bekommen. Dies war einer der am dichtesten belegten Plätze auf der gesamten Tour. Bis ins Zentrum sind es mit der Straßenbahn wenige Minuten, allerdings waren während unseres Aufenthalts Bauarbeiten an der Strecke, zuerst mussten wir daher ein Stück mit dem Bus fahren und umsteigen. In Göteborg gab es seit unseren letzten und ausführlicheren Besuchen vor zwei Jahren wenig Neues, die Stadt ist trotzdem immer einen Besuch wert.
Am Donnerstag, 02.07. haben wir Göteborg wieder verlassen und uns ohne Stress nach Ullared aufgemacht, um wieder bei Schwedens größtem Warenhaus Gekås vorbei zu schauen. Wie nicht anders erwartet, war wieder recht viel los und wir haben auch einiges eingekauft. Übernachtet haben wir auf dem großen, kaufhauseigenen und sehr gut belegten Campingplatz. Zwischen Campingplatz und Warenhaus fuhren regelmäßig kostenlose Shuttlebusse.
Freitag früh ging es wieder zurück an die Küste nach Falkenberg. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten wie die alte Zollbrücke (Tullbron) oder die Altstadt mit der S:t Laurentii kyrka, alles gut zu Fuß erreichbar. Unseren Standplatz hatten wir direkt an der Küste auf Hansagårds Camping.
Samstag, 04.07. fuhren wir weiter in Richtung Süden, einen ersten Halt legten wir bei Svedinos Bil- och Flygmuseum ein. Wir haben uns die umfangreiche Sammlung gemütlich angeschaut und sind anschliessend weiter gefahren nach Halmstad. Nach einem Rundgang in der Innenstadt, wir waren vor zwei Jahren schon mal in Halmstad, ging es weiter an einen der längsten Strände Schwedens, nach Mellbystrand. Im Ort fand ein größeres Fest zum Unabhängigkeitstag der USA statt, es gab einige Oldtimer und auch Dragster zu sehen sowie entsprechendes Essen. Auf Marias Camping haben wir die Nacht verbracht.
Nach ruhiger Nacht sind wir am Sonntagfrüh zuerst einige Kilometer ins Landesinnere nach Laholm gefahren. Laholm ist eine der ältesten Städte Schwedens, die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 13.Jahrhundert. Nach dem Stadtrundgang haben wir unter Vermeidung der Autobahn den Höhenzug des Hallandsåsen auf der Landstraße überquert und sind weiter nach Höganäs gefahren, um noch einmal ein paar Outlets zu besuchen. Anschließend ging es noch ein paar Kilometer weiter bis kurz vor Mölle, dort auf First Camp Mölle haben wir unser WoMo abgestellt.
Am Montag, 06.07. sind wir morgens weiter gefahren, um KullensFyr an der Spitze der Halbinsel zu besuchen. Der Leuchtturm steht in einer Höhe von fast 80 mtr über NN, entsprechend windig war es. Auf dem Rückweg haben wir noch in Mölle Station gemacht und sind anschliessend über Höganäs weiter nach Landskrona. In Höganäs haben wir noch eine zwar kleine aber sehr schöne und gut sortierte Markthalle entdeckt.
In Landskrona haben wir unsere letzte Nacht auf schwedischem Boden verbracht, wir standen auf Mötesplats Borstahusen. Der Platz wurde erst im April eröffnet, entsprechend neu und komfortabel war alles. Von unserem Platz bis an den Öresund waren es ungefähr 50 mtr. In Landskrona gibt es auch einiges zu sehen, unseren Stadtrundgang haben wir daher in aller Ruhe am Dienstagvormittag gemacht. Wir hatten ja genug Zeit, bis Trelleborg war es gerade noch ca. eine Stunde Fahrzeit und die Fähre nach Rostock legte erst um 22:45 Uhr ab.
Die befahrene Gesamtstrecke vom Hof des Vermieters und zurück auf denselben betrug 4.400 Km.