Urlaub 2013 – Ferienhaus am Älgöfjorden in Tjuvkil (Kungälv)
Auch unseren Urlaub 2013 haben wir wieder in einem gemieteten Ferienhaus in Schweden verbracht. Wir waren vom 15.06. bis 06.07. erneut an der Westküste im Landesteil Bohuslän, in Tjuvkil (zugehörig zur Kommune Kungälv) am Älgöfjorden.
Die An- und Rückreise führte uns wie in den letzten Jahren über Rostock und Trelleborg. Die einzige wesentliche Änderung in diesem Jahr war der Wechsel der Fährschiffreederei, die Kurse von und nach Schweden sind von Scandlines auf Stena Line über gegangen. An den Schiffen hat sich ausser der Farbe aber nichts direkt Sichtbares verändert.
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Unser Haus lag in diesem Jahr, endlich, fast direkt am Wasser. Von der vorderen Terrasse aus waren es ca. 20 mtr über den Fahrweg bis in den Älgöfjorden. Das Haus bestand aus drei, aneinander gereihten, Teilen. Links ein Blockhaus, welches nach Auskunft unserer Vermieter ursprünglich in Dalarna stand und über 100 Jahre alt ist, mit einem Schlafraum unter dem Dach sowie einem Wohnraum mit Kamin und Fernseher im EG. Der mittlere Teil enthält die Küche mit allen notwendigen Geräten sowie den Zugang über die vordere Terrasse. Im Teil rechts anschließend befinden sich noch ein Wohnraum, das Badezimmer sowie ein weiterer Schlafraum und der Wintergarten. Und hinter dem Haus gibt es noch eine kleine, windgeschützte Terrasse, diese haben wir mangels Aussicht irgendwo hin aber nicht genutzt. Auf jeden Fall ausreichend Platz für drei Wochen ruhigen Urlaub.
Die Zufahrt zum Haus führt durch eine lockere Ferienhaussiedlung und war insofern nicht ganz ohne Probleme, da der letzte Abschnitt vor dem Haus sehr steil verlief. Da ist selbst beim Bergabfahren der erste Gang ratsam gewesen.
Nächste größere Orte sind Marstrand und Kungälv, verbunden durch die Straße 168. Kungälv (Wikipedia) liegt direkt an der E 6 ungefähr 25 km nördlich Göteborg, in Kungälv waren wir überwiegend zum Einkaufen. Hin- und zurück waren das auch immer fast 40 km, also wollte schon überlegt sein, was man alles braucht. Kungälv ist überwiegend städtisch geprägt und zur Autobahn hin ausgerichtet, es gibt allerdings auch einen sehr gepflegten alten Teil mit teilweiser Fußgängerzone in Richtung Nordre älv und der Bohus fästning. Und an der Autobahn befindet sich natürlich der große Industriepark.
Auch Marstrand (Wikipedia) zählt zur Kommune Kungälv und verströmt eher den Charakter eines Seebades. Marstrand ist aber auch eine Seglerstadt, der Stena Match Cup Sweden ist bei den jährlichen Regatten einer der Höhepunkte. Die Stadt ist recht alt, erste Erwähnung laut Wikipedia um 1291 und liegt auch strategisch sehr günstig. Die Carlstens fästing befindet sich auf der Insel Marstrandsö, diese ist nur mit der Fähre zu erreichen und autofrei. Auf Marstrandsö gibt es ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen, der Rundkurs über die Insel ist in ca. zwei Stunden locker zu schaffen. Anschließend ist eine Besichtigung der Festung absolut lohnend, von dort hat man eine sehr gute Aussicht über die Stadt sowie über die Küste.
Ausflüge und Besichtigungen
Unsere erste größere Tour führte uns an den Vänern nach Mariestad, Ziel waren die Domkirche von 1625 und die Altstadt. Die Anfahrt erfolgte weitestgehend über idyllische Nebenstraßen sowie über den Kinnekulle. Auf dem Rückweg haben wir dann in Lidköping noch im Fabrikshop der Porzellanfabrik Rörstrand sowie bei Delicato Bakverk (lecker!) vorbeigeschaut. Für Schloss Läckö hat die Zeit leider nicht mehr gereicht, das besuchen wir dann halt später.
Stenungsund (Wikipedia) ist das Portal zu den Inseln Tjörn und Orust und lockt mit Stränden, Seen und ausgedehnten Wäldern. Gleichzeitig ist die Stadt Einkaufszentrum und bietet ein Kulturzentrum und eine schöne Uferpromenade. Stenungsund ist durch den Hafen aber auch ein Zentrum der petrochemischen Industrie.
Unter der Tjörnbro startet seit 1964 jedes Jahr am dritten Samstag im August die Tjörn runt, Schwedens größte Regatta, an der jährlich mehr als 1.000 Boote teilnehmen. Die Strecke führt einmal um die Insel Tjörn herum über den Askeröfjord zwischen Stenungsund und Stenungsön zur Skåpesundsbron und ist insgesamt 28 Seemeilen lang.
Einen Tag haben wir in Lysekil (Wikipedia) verbracht, schon die Hin- und Rückfahrt über die Brücken zu den Inseln Tjörn und Orust sowie die Fähre zwischen Skår und Finnsbo war sehenswert. Lysekil ist ein Fischereihafen mit entsprechender Industrie, in den Restaurants war die Karte meistens entsprechend. Die Altstadt ist sehenswert, ebenso die Kirche, welche auf einem Felsen über der Stadt weithin sichtbar thront.
Besonders gefallen hat es uns wieder am Dalsland-Kanal. Nach 1995 haben wir die Tour ab Håverud mit dem Schiff nach Bengstfors sowie zurück mit dem Zug auf der DVVJ (Dal- Västra Värmlands Järnväg) zum zweiten Mal unternommen. Das Wetter war nicht so optimal, aber geregnet hat es nur am Anfang und auf dem Schiff waren wir ja im Trockenen. Gefahren sind wir mit der M/S Dalslandia, das zweite Schiff auf dieser Route, die M/S Storholmen kam uns unterwegs entgegen. Die Schiffe fahren die Route abwechselnd, d.h. an einem Tag hin und am nächsten Tag zurück. Es gibt Kombifahrkarten für Schiff und Zug, die Schiffe sind bewirtschaftet, es gibt kleine Gerichte und mittags auf Bestellung beim Einschiffen ein komplettes Lunch.
Durch einen Zeitungstipp wurden wir auf eine Fahrt der S/S Bohuslän (Wikipedia SE) rund um die Insel Tjörn aufmerksam. Die Bohuslän haben wir bereits 2012 im Hafen von Göteborg bei der Hafenrundfahrt gesehen, leider ergab sich keine Möglichkeit zur Mitfahrt. Das Schiff ist Baujahr 1914 und wurde gebaut für Marstrands Nya Ångfartygs AB (Marstrandsbolaget), eingesetzt wurde es über 40 Jahre für die Küstenfahrt entlang der Schären von Göteborg – Marstrand – Lysekil – Smögen – Gravarne (jetzt Kungshamn). Seit 1965 wird das Schiff von der privaten Sällskapet Ångbåten unterhalten und betrieben. Für den 30. Juni wurde eine Fahrt ab Skärhamn rund um die Insel Tjörn angeboten. Karten gab es entweder übers Internet oder als nächster Punkt im Touristoffice des Abgangshafens und da wir keinen Drucker dabeihatten, sind wir auf der Fahrt nach Tanum zuerst nach Skärhamn abgebogen, um die Schiffstickets zu kaufen.
Die Schifffahrt einige Tage später fand bei bestem Wetter statt und war, nicht nur wegen des Schiffs, sehr interesssant. Dabei wurden dann auch etliche der Brücken unterfahren, welche die einzelnen Inseln verbinden und auf denen wir schon mit dem Auto unterwegs waren. Man sieht die Schären vom Schiff aus einem anderen Winkel. Die Fahrt verlief zwischen den Inseln sehr ruhig, auf dem letzten Abschnitt zwischen Klädesholmen und Skärhamn waren wir dann aber mit voller Fahrt im Skagerrak unterwegs. Schöne Wellen und eine steife Brise zum Abschluß, wirklich nicht schlecht.
Ein wichtiger, bereits vorher festgelegter Besuchsort war Trollhättan (Wikipedia). Einmal wegen der berühmten Wasserfälle, den Kraftwerksanlagen, dem Trollhätte-Kanal sowie der Stadt selbst. Als erstes Ziel haben wir das Besucherzentrum Insikten angefahren für weitere Informationen, dort begann dann auch die Führung durch ‚Olidans Vattenkraftstation‘, dem ältesten, noch immer im Vollbetrieb laufenden Wasserkraftwerk Schwedens. Um 15:00 Uhr konnten wir dann von der Oscarsbron das Öffnen der Wehre und folgend die Trollhättan-Fälle beobachten, wirklich imposant. Die Fälle bzw. das Olidan Kraftwerk sind auch die Keimzelle des größten schwedischen Energieversorgers. Den Abschluss bildete dann ein Besuch an den oberen Schleusen des Trollhätte-Kanals.
Wie im vorherigen Absatz bereits erwähnt, sind wir von Skärhamn weiter gefahren nach Tanum. Hier gibt es an sechs Stellen in der Gemeinde Felsritzungen, die als Felsritzungen von Tanum von der UNESCO 1994 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Das dazugehörige Vitlycke Museum mit dem nachgebauten Bauernhof aus der Bronzezeit ist ebenso einen Besuch wert.
Göteborg haben wir nur einmal besucht, da wir im Vorjahr bereits zweimal von Åskloster aus in der Stadt waren. Wir haben uns daher auf einen Rundgang in der Innenstadt beschränkt. Der Umbau/die Renovierung der Saluhallen (Markthalle) war beendet, alles erstrahlte in neuem Glanz. Das kulinarische Angebot ist sehr gut, die Preise waren natürlich entsprechend, das ist hier zu Hause schließlich auch nicht anders. Dafür wurde um die Feskekörka (Fischhalle) die nächste Baustelle eingerichtet. Das Volvo Museum haben wir diesmal aber nicht ausgelassen, der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Da wir in diesem Jahr das Putzen des Hauses bereits mit der Miete bezahlt haben, konnten wir auf der Rückfahrt in diesem Jahr in Lund (Wikipedia) längere Zeit Station machen. Besonders sehenswert ist neben der Altstadt der romanische Dom. Von Lund aus ging es dann am Abend weiter nach Trelleborg zur Fähre, der weitere Rückweg verlief wie in den Vorjahren.
Zum Schluss noch ein paar Bilder von Sonnenuntergängen an verschiedenen Abenden, fast immer vom gleichen Standpunkt.