Ferienhaus Korpemåla 2010
Unseren Urlaub 2010 haben wir wieder in Schweden verbracht. Über unseren bereits mehrfach genutzten und bewährten Anbieter hatten wir dieses Mal ein Haus in Korpemåla/Pataholm in der Nähe von Mönsterås gebucht.
Unterwegs waren wir vom 25.06. bis 19.07.2010., unser Weg führte uns wieder über Rostock und Trelleborg. Die Hinfahrt nach Rostock verlief, trotz Freitag und Ferienbeginn in einigen Bundesländern, absolut ruhig und staufrei. Das Reisewetter war bestens, kein Regen, immer Sonne und angenehme Temperaturen. Das Abendessen am Hafen in Warnemünde konnten wir dieses Mal daher auch in der Sonne sitzend einnehmen.
Die Links im Text verweisen in der Regel auf schwedischsprachige Websites. Durch Klicken auf eines der Bilder im Text kommen Sie zur entsprechenden Bildergalerie.
Die Verladung im Seehafen verlief auch zu unseren Gunsten, zur Abwechslung waren wir einmal ganz vorne dabei und konnten das Schiff in Trelleborg als eines der ersten Autos wieder verlassen. So waren wir bereits kurz vor 11:00 Uhr an unserem Ziel.
Wir wurden in diesem Jahr bereits vor der Anreise von unserer Vermieterin per E-Mail aus den USA mit Unterlagen versorgt und umfassend über alles informiert, so gut wurden wir bisher im Vorfeld noch nicht umsorgt. Das Ferienhaus haben wir dieses Jahr, dank Google Maps, sehr leicht gefunden. Es befindet sich in Korpemåla Södra innerhalb einer Siedlung von Ferienhäusern am Ende einer kleinen Bucht am Kalmarsund. Korpemåla ist ein Teil von Pataholm und gehört zur Kommune Mönsterås.
Das Holzhaus ist eingeschossig in L-Form gebaut und besteht aus einem großen Raum mit Küchenzeile und Essbereich mit Kamin, durch einen Durchgang erreicht man direkt den Wohnbereich mit Couch, TV mit DVD usw. Dazu kommen zwei getrennte Schlafzimmer sowie das Bad mit großer Dusche. In einem extra, von aussen zugänglichen Raum befinden sich noch Waschmaschine und Trockner sowie die Boxen zur Abfalltrennung. Die Einrichtung entspricht im Stil dem, was man aus einem großen schwedischen Möbelhaus so kennt. Es war jedenfalls alles da, was wir benötigt haben und das Leben einfacher macht.
Vor dem Haus verläuft eine schmale Anliegerstraße (Hg 30 km/h), es herrschte wenig Verkehr. Hinter dem Haus befindet sich eine große Terrasse, dort haben wir mit wenigen Ausnahmen unsere Mahlzeiten eingenommen und uns, wenn wir denn mal da waren, meistens auch aufgehalten. Das Wetter war über die drei Wochen hinweg absolute Spitze, die Temperaturen stiegen bis auf über 30°, richtig geregnet hat es nie. Die ganze Anlage machte einen sehr gepflegten Eindruck, alles war sehr sauber.
Die Gegend um unser Haus wird durch die alte Küstenstraße Kalmar – Oskarshamn erschlossen, die Hauptstraße E22 verläuft weiter im Landesinnern. Der nächste erreichbare kleinere Supermarkt befindet sich in Ålem, ca. 6 km entfernt, also gut mit dem Fahrrad erreichbar. Nach Mönsterås sind es mit dem Fahrrad ca. 19 km, teilweise verläuft die Strecke bei Strömsrum auf schmalem Weg durch alte Eichenalleen, einfach herrlich. Mit dem Auto über Ålem ist es etwas weiter. Bis Kalmar sind es ca. 30 km, über die gut ausgebauten Straßen aber auch kein Problem. Wir haben unsere Einkäufe überwiegend in Mönsterås und Kalmar getätigt. Frischen sowie geräucherten Fisch gab es in Timmernabben bei einer Fischräucherei.
Die Schärenküste zeichnet sich ja durch viele kleine Inseln und Buchten aus, in Sichtweite vom Haus befinden sich ein kleiner Gästehafen sowie Liegeplätze für die Boote des örtlichen Segelklubs. Schräg gegenüber befindet ein Bauernhof, der Korpemåla Gård, die Rinder des Hofes standen auf der Weide über die Straße. Zusätzlich gab es auf dieser Wiese auch viele Graugänse, wenn diese sich durch die Rinder gestört fühlten, wurde es teilweise recht laut. Dann hat uns Abends des öfteren ein schöner Fasan besucht und ein Igel spazierte einmal ruhig über das Grundstück. Und da gab es natürlich noch die Möwen …
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder unsere Fahrräder dabei. Es bestand zwar die Möglichkeit, über unsere Vermieterin Fahrräder zu mieten, aber die Eigenen sind immer noch die Besten. Die nähere Umgebung haben wir jedenfalls per Fahrrad erkundet, es gibt da wirklich schöne Orte wie Mönsterås, Pataholm, Strömsrum Gård, Fågelsudd oder auch Timmernabben.
Was wir allerdings vermisst haben, waren ansprechende Restaurants in der Nähe, da hätten wir immer recht weit fahren müssen. Mittags war dies in der Regel kein Problem, da waren wir sowieso meistens unterwegs, aber Abends ist so etwas sehr ungünstig.
Mönsterås als nächstgelegene Stadt haben wir mehrfach mit Fahrrad und Auto besucht, es gibt dort eine kleine aber feine Einkaufsstraße mit einem recht vielfältigen Angebot an Geschäften und Waren. Es gibt einen kleinen Hafen, dort befindet sich auch die Touristinformation. Südlich der Stadt an der alten Küstenstraße liegt Kronobäck, die Ruine einer Klosterkirche aus dem 15. Jahrhundert. Auch die Insel Oknö ist einen Besuch wert.
Oskarshamn liegt ca. 48 km nördlich unseres Hauses an der E22. Von dort besteht eine Fährverbindung zur Insel Gotland nach Visby. Diese haben wir in den Jahren 1999 bis 2002 mehrmals genutzt, um unseren Urlaub auf der Insel zu verbringen. Die Stadt selber konnten wir aber mangels Zeit noch nie so richtig in Augenschein nehmen, das haben wir jetzt endlich nach geholt. Dazu gehörte natürlich auch die Beobachtung des Anlegemanövers einer der neuen Gotlandsschnellfähren. Dieser Tag war einer der wenigen, welcher etwas kühl und mit vielen Wolken auch trüb war.
Kalmar ist uns von früheren Urlauben nicht unbekannt, aber immer wieder einen Besuch wert. Wir waren dieses Jahr mehrmals im Zentrum der Stadt auf der Insel Kvarnholmen, hier befindet sich die Haupteinkaufszone mit der Domkirche und dem Stortorget. Leider wird die Domkirche derzeit saniert und war daher teilweise eingerüstet. Neu war in diesem Jahr die Möglichkeit einer Bootstour mit der ‚Kalmarflundran‘ ab dem Gästehafen beim Touristenbüro rund um die Insel Kvarnholmen, diese haben wir natürlich genutzt. Es war sehr interessant und auch lustig, es ging dabei unter etlichen, teilweise sehr niedrigen Brücken hindurch.
In diesem Jahr haben wir auch mal wieder das Kalmarer Schloss besucht und nach vielen Jahren wieder innen besichtigt. Das Schloss war in diesem Jahr sogar gerüstfrei, es gab mal keine größeren Bauarbeiten. Dafür haben wir uns den Besuch im ‚Kalmar Läns Museum‚ gespart, hier ist ja besonders die Ausstellung über das 1676 vor Öland gesunkene Schlachtschiff ‚KRONAN‘ zu empfehlen (siehe Urlaub 2007). Dicht beim Landesmuseum liegt das zwar kleine aber doch sehr informative ‚Kalmar Sjöfartsmuseum‚, hier waren wir dafür in diesem Jahr.
Empfehlenswert ist nach dem Besuch des Schlosses noch ein Rundgang durch Gamla Stan, die historische Altstadt Kalmars mit dem alten Friedhof.
Auf dem Programm stand auch ein Besuch in Västervik, diesen wollten wir schon 2008 von Norrköping aus machen, aber irgendwie hat das dann doch nicht geklappt. Für dieses Jahr hatten wir den Besuch aber fest geplant, denn zwischen Hultsfred und Västervik besteht ja noch ein Rest des Småländischen Schmalspurnetzes im Museums- bzw. Touristenbetrieb. Diese Strecke wollten wir daher für unsere Fahrt nutzen, es muss ja nicht immer das Auto sein.
Nach einigen Recherchen im INet und auch am Resecentrum in Kalmar sowie der Beschaffung der notwendigen Fahrkarten sind wir mit dem Kustpilen von Blomstermåla nach Hultsfred gefahren und dort in einen Rälsbuss der Schmalspurbahn umgestiegen. Auf 891 mm Spurweite ging es dann teilweise recht zügig mit bis zu 60 km/h durch die Wälder und entlang einiger Seen nach Västervik. Der Triebwagen hat manchmal geschaukelt wie ein Boot bei Seegang. Nach einem Stadtrundgang in Västervik ging es über die gleiche Strecke zurück. Es war eine schöne Tour, die wir nur empfehlen können.
Ein Besuch im Glasreich gehört bei unseren Urlauben in Schweden eigentlich immer dazu. Dieses Jahr war der Weg dahin recht kurz, da wir ja nicht weit entfernt unser Quartier hatten. Letzten Endes haben wir, aufgeteilt auf drei Tagestouren, heuer mal wieder fast alle Glashütten und die zugehörigen Shops besucht. Dabei wurde natürlich auch ein wenig eingekauft, d.h. kaputtes ersetzt bzw. aufgestockt und auch neues angeschafft. Alleine die Glashütte Mats Jonasson Målerås ist schon einen Besuch wert, die Glaskunst, die dort entsteht stellt vieles in den Schatten. Bei den in der Bildergalerie gezeigten Objekten handelt sich es sich ausnahmslos um limitierte Stücke, ich habe mir erlaubt, die jeweiligen Preise in Schwedischen Kronen mit aufzuführen.
Im Jahr 2007 haben wir ja unseren Urlaub auf Öland verbracht. Einen kurzen Trip auf die Insel konnten wir uns in diesem Jahr trotzdem nicht verkneifen, die Rundtour ging über Färjestaden und Borgholm sowie die Ostküste.
Am 17.07. haben wir das Haus morgens übergeben, die Endreinigung brauchten wir dieses Mal nicht selbst machen. Diese war im Gesamtpreis mit drin, musste allerdings von uns vor Ort bezahlt werden. Die Rückfahrt führte uns, anfangs in starkem Regen, über die E 22 nach Malmö. Dort haben wir uns noch ein wenig umgeschaut und sind abends weiter über Limhamn (Foto von ‚der‘ Brücke) nach Trelleborg zur Fähre. Am Sonntagmorgen ging es dann von Rostock nach Rottenbach (Thüringen), dort haben wir unsere Freunde besucht und auch übernachtet. Am Montagvormittag folgte dann der letzte Abschnitt bis nach Hause. Alles ohne große Aufregung, den meisten Spaß macht das Fahren aber dennoch in Schweden.