Urlaub 2012 – Ferienhaus bei Åskloster
Unseren Jahresurlaub 2012 haben wir vom 16. Juni bis zum 07. Juli an Schwedens Westküste (Hallands Län) verbracht. Unsere bisherigen Ferienhäuser lagen immer an der Ostküste bzw. auf Gotland. Nun haben wir erstmals den Sprung auf die andere Seite gewagt und über unseren Anbieter aus Harnösand ein Haus am Kattegat in der Nähe von Varberg bei Åskloster gemietet.
Die Anfahrt erfolgte wieder ohne Probleme über die bereits mehrfach bewährte Route mit dem Fährschiff über Rostock – Trelleborg und ab dort über die E 6 weiter nach Åskloster.
Die Links im Text verweisen in der Regel auf schwedisch sprachige Websites. Durch Klicken auf eines der Bilder im Text kommen Sie zur entsprechenden Bildergalerie auf einer neuen Seite.
Das Ferienhaus liegt auf der Halbinsel Årnäshalvön ungefähr zehn Kilometer nördlich von Varberg, auf der Halbinsel gibt es auch noch einen großen Campingplatz und mehrere weitere kleine Siedlungen, einige Häuser davon sind sicherlich auch Ferienhäuser. In geringem Umfang findet auch noch eine landwirtschaftliche Nutzung statt. An der Spitze der Halbinsel befindet sich das Grässkär Naturreservat. Alles in allem war es sehr überschaubar. Zum Einkaufen sind wir in der Regel nach Varberg gefahren, es bestand zwar die Möglichkeit am Campingplatz, aber …
Das Erdgeschoß des Hauses bestand aus einem großen Wohnraum sowie dem Badezimmer. Der Wohnraum wurde durch eine Theke unterteilt in den Küchenbereich mit Essecke sowie das eigentliche Wohnzimmer mit Sitzgarnitur, Fernseher usw. Im Badezimmer gab es neben der Dusche auch eine Waschmaschine und einen Trockner, alles sehr praktisch. Aus dem Erdgeschoß führte eine Treppe nach oben unter das Dach, dort befand sich der Schlafraum. Es war alles da, was wir benötigt haben. Manches entsprach zwar nicht unbedingt unseren Vorstellungen, aber das war in unterschiedlichem Umfang bei den anderen Häusern ebenso. Notfalls wird das, was nicht passt, eben passend gemacht. Natürlich nur, soweit das ohne irgendwelche Beschädigungen oder gar Umbauten möglich ist.
Åskloster sowie die Halbinsel Årnäshalvön sind ein Teil der Kommune Varberg. Von unserem Haus bis ins Zentrum der Stadt waren es ca. 12 km, das entsprach über die gut ausgebauten Straßen ungefähr einer Fahrzeit von 15 Minuten. Die meisten Einkäufe haben wir daher in Varberg erledigt. Varberg besitzt eine ansehnliche Innenstadt mit dem Stora Torget und der Varberg kyrka. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch der Festung Varberg. Wir sind auch mehrfach mit dem Fahrrad die Strecke gefahren, der Radweg Ginstleden (Beschreibung als *.pdf / 2,3 MB) führt auf direktem Weg nach und durch Varberg.
Gleich am ersten Sonntag unseres Urlaubs sind wird zur Erledigung eines Mitbringsel Auftrags nach Ullared gefahren. Dort befindet sich das, nach eigener Einschätzung, größte Warenhaus Schwedens, Gekås Ullared. Die Aufmachung und Präsentation entspricht ungefähr unseren in Deutschland gewohnten Discountern, die Verkaufsfläche ist allerdings um ein Vielfaches größer. Drumherum haben sich bereits weitere Geschäfte aller möglichen Arten angesiedelt. Und an diesem Sonntagmorgen war dort bei absolut schlechtem Wetter die Hölle los, so etwas haben wir in Schweden noch nicht gesehen! Wir sind dann später an einem Werktag nochmals nach Ullared gefahren, der Besucherandrang war aber nicht geringer. Wie wir mittlerweile erfahren haben, kommt es schon mal vor, dass der Einlass beschränkt wird d.h. nur so viele rein wie raus.
Nicht weit von unserem Haus entfernt befindet sich Grimetons Radiostation, eine der Welterbestätten in Schweden. Wir haben die Anlage an einem Tag besucht und waren von der alten Technik sehr beeindruckt. Die sechs riesigen Funkmasten von 1924 mit einer Höhe von 127 mtr sind bereits aus großer Entfernung zu sehen.
Wer die Möglichkeit hat, sollte sich unbedingt das Tjolöholms Slott ansehen. Das Schloss, das ganzjährig für die Allgemeinheit geöffnet ist, wird als eins der bemerkenswertesten Gebäude Schwedens bezeichnet. Die aufwändig gestaltete Anlage wurde 1904 fertiggestellt und entsprechend den Vorstellungen der damaligen Zeit entwarf der Architekt Lars Israel Wahlman nicht nur das Schloss, sondern auch den angrenzenden Park. In Schlossnähe ist der Garten straff gestaltet und gestutzt, um sich dann allmählich der umgebenden Landschaft anzupassen, so dass das Schloss aus seiner Umgebung herauszuwachsen scheint. Das Gebäude ist allerdings nur zu den stündlichen Führungen zur vollen Stunde zugänglich. Wir haben dabei eine exklusive Führung genossen, da wir bereits zur ersten Führung um 11:00 Uhr vor Ort und zu der Zeit noch die einzigen Besucher waren. Unsere nette Begleitung konnte sich daher ganz auf uns konzentrieren und hat alles in deutscher Sprache erklärt. Dafür auch hier nochmals herzlichen Dank. Das Fotografieren im Gebäude war leider untersagt, daher gibt es in der Bildergalerie nur Aufnahmen von außen incl. der Bereiche um das Schloss.
Ein wichtiger Grund für die Auswahl unseres Reiseziels war die Nähe zu Göteborg, die Straßenentfernung bis ins Zentrum betrug ca. 67 km. Wir haben die Stadt insgesamt zweimal besucht. Beim ersten Besuch haben wir das Auto in Kungsbacka abgestellt und sind mit dem Zug in die Stadt gefahren, da wir nur die eigentliche Innenstadt (Fußgängerzone und unmittelbar drum herum) erkunden wollten. Zum zweiten Besuch ging es dann mit dem Auto zuerst bis ins Zentrum, um beim Tourist Office am Kungsportsplatsen die Göteborg City Card zu besorgen. Diese berechtigt unter anderem auch zum freien Parken auf bestimmten Parkplätzen. Abgestellt haben wir das Auto dann im Focus Parkhaus unmittelbar beim Liseberg Vergnügungspark. Zum Pflichtprogramm zählen dabei natürlich eine Stadtrundfahrt mit dem Bus sowie eine Fahrt mit den Paddanbooten und der Oldtimerstraßenbahn Lisebergslinjen. Daneben haben wir einige der mit der City Card möglichen Attraktionen direkt aufgesucht wie Göteborgsutkiken, die Haga kyrka, die Feskekörka und natürlich zum Schluss den Liseberg Park. Eins bleibt festzustellen, Göteborg ist immer einen Besuch wert.
In Ängelholm befindet sich eines der schwedischen Eisenbahnmuseen. Das Hauptmuseum in Gävle haben wir bereits im Jahr 2006 besucht. In diesem Jahr stand nun das Järnvägsmuseum in Ängelholm auf dem Plan. Die Fahrt nach Ängelholm haben wir mit dem Zug durchgeführt, die Öresundståg verkehren auf der Vastkustbanan zwischen Varberg und Ängelholm im Stundentakt. Das Museum ist zwar nicht besonders groß, die Ausstellung aber gut gemacht und umfasst mehr oder weniger umfangreich den gesamten Bahnbereich. Besonders interessant waren die verschiedenen ausgestellten Stellwerksbauformen. Allerdings waren bis auf zwei Dampflokomotiven keine Großfahrzeuge zu sehen. Das war doch etwas enttäuschend. Wir haben anschließend bis zur Rückfahrt noch einen kleinen Stadtrundgang unternommen, auf dem Stortorget in der Sonne sitzend gut gegessen und ein paar Kleinigkeiten eingekauft.
Halmstad ist die größte Gemeinde Hallands. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, die Innenstadt liegt innerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Halmstad hat eine lange und wechselvolle Geschichte, einiges davon ist auch heute noch zu sehen. Es gibt einige kleine und schön anzuschauende Fachwerkhäuser. Das Schloss war leider nicht zu besichtigen und von außen her ist der Zugang nur eingeschränkt möglich, da alte Wehranlagen den Weg versperren. Teilweise ist auch ein dichter Baumbestand um das Schloss vorhanden. Aber es hat uns gut gefallen in Halmstad, irgendwann sollten wir auch die Umgebung mal unter die Lupe nehmen.
Das Wetter an der Westküste ist nach unserem ersten Eindruck wesentlich unbeständiger als an der Ostküste, anfangs war es teilweise so schlecht mit viel Regen und niedrigen Temperaturen, dass wir die Heizung im Haus angestellt haben. Das hat sich bis zur Mitte unseres Urlaubs aber doch gebessert, alles in allem trotzdem ein schöner Urlaub. Wir wollen jedenfalls noch einen Versuch im Westen wagen.
Zum Putztag am Freitag und der Rückfahrt nach Trelleborg am Samstag gab es nur dichte Bewölkung und teilweise auch Regen. Wir haben trotzdem in Helsingborg und Malmö mehrstündige Stopps eingelegt, denn bis zur Fähre hatten wir ja reichlich Zeit. In Malmö hat es dann auf dem Lilla Torg bereits wieder zum Abendessen im Freien gereicht. Trelleborg ist nach all den vorher gegangenen Touren an einem Samstagnachmittag eben auch nicht mehr so spannend.