Ostseeküste 2014
In diesem Jahr wollten wir in Deutschland bleiben und haben uns für eine Wohnmobiltour entlang der Ostseeküste entschieden. Geplant war der Start auf der Insel Usedom in Ahlbeck und gehen sollte es in Richtung Westen soweit Zeit zur Verfügung stand.
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Das Wohnmobil haben wir gemietet, der Vermieter ist von uns aus zu Fuß zu erreichen. Übernahme des Wagens war am Freitag, 20.06.2014, nachmittags. Nachdem wir das Fahrzeug mit unseren persönlichen Sachen ausgerüstet hatten, konnten wir zeitig am nächsten Morgen los. Das Wohnmobil war gemietet bis Freitag, 11.07., Rückgabe spätestens 11:00 Uhr, wir mussten also am Vortag wieder zu Hause sein. Das Auto sollte ja noch entladen und anschließend vor der Rückgabe richtig gereinigt werden. Übernachtet haben wir unterwegs immer auf zugelassenen Standplätzen (Campingplätze, Wohnmobilparks usw.).
Die Anfahrt führte am Samstagmorgen über Würzburg und Ilmenau im ersten Abschnitt bis zu unseren Freunden nach Thüringen, dort haben wir die erste Nacht im Womo verbracht und gleichzeitig unsere Sachen endgültig verstaut. Am Sonntag ging es dann über die A 9 – Berliner Ring – A 11 & 20 weiter nach Anklam. Der Caravan-Club Anklam betreibt dort an der Peene einen feinen kleinen Campingplatz mit einigen Wohnmobilstellplätzen und allem was dazu gehört.
Anklam liegt, wie etliche andere Ort unserer Tour, an der Europäischen Route der Backsteingotik. Die dort aufgeführten Highlights haben wir natürlich nicht ausgelassen, ich werde sie aber hier nicht alle extra erwähnen, die Beschreibungen bitte dem Link entnehmen. Die Stadt gehört zu den traditionsreichen Hansestädten der Ostseeküste und verdankt ihre Entwicklung dem Fluss Peene, der historischen Verbindung zum Stettiner Haff und ihrer Lage an der Querung des Peenetales. Als Geburtsstadt des Flugpioniers Otto Lilienthal führt sie auch den Beinamen ‚Lilienthalstadt‘. Nach einer Übernachtung sind wir weiter nach
Ahlbeck, einem Ortsteil des Ostseebades Heringsdorf auf der Insel Usedom. Hier haben wir erst im zweiten Anlauf einen Standplatz für unser Womo gefunden. Dieser lag dann aber fast im Ortszentrum unmittelbar am Bahnhof der UBB, das war wesentlich besser als beim zuerst besuchten Platz. Vom Bahnhof aus haben wir als erstes eine Fahrt mit der Bahn über die Grenze nach Świnoujście (Swinemünde) unternommen, um die Stadt zu erkunden. Zurück nach Ahlbeck sind wir dann gelaufen, auf polnischer Seite ist an der Straße noch ein Markt mit reichlichen Angeboten an Kleidung, Zigaretten usw. Ahlbeck selber bietet auch einige Sehenswürdigkeiten wie die Seebrücke, die Jugendstiluhr vor der Seebrücke und die lange Strandpromenade, welche wir über den Hauptort Heringsdorf bis zum Ortsteil Bansin abgelaufen sind. In Heringsdorf befindet sich die längste Seebrücke Deutschlands mit einer Länge von 508 mtr. An der gesamten Strandpromenade befinden sich herrliche alte Villen, überwiegend renoviert und in bestem Zustand. Nach zwei Nächten sind wir weiter in den Nordwesten der Insel Usedom,
und zwar nach Trassenheide. Trassenheide als traditionelles Ostseebad in der Nähe des Ostseebades Zinnowitz gelegen, partizipiert von der Infrastruktur des großen Seebades und vom breiten Sandstrand, der sich zwischen Karlshagen und Swinemünde erstreckt. Hier kamen erstmals unsere Fahrräder zum Einsatz, wir waren in Zinnowitz, Karlshagen und auch Peenemünde. Hier war das Museum Peenemünde unser Ziel, es war sehr interessant. Alles war bequem zu erreichen, unseren Restauranttipp eines Freundes konnten wir sogar zu Fuß erreichen, wir haben recht lecker gegessen. Zwei Nächte, und wir sind weiter zum Zwischenstopp
nach Wolgast. Hier haben wir einen Stadtrundgang durch die Altstadt sowie über die Schloßinsel unternommen, vom Turm der Kirche St. Petri hat man eine wunderbare Aussicht auf Stadt und Landschaft. Und danach wurde die Fahrt in die alte
Hanse- und Universitätsstadt Greifswald fortgesetzt. Greifswald ist zusammen mit Stralsund eines der Oberzentren in MVP und auch Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Die Stadt gehörte nach dem 30jährigen Krieg bis 1815 zu Schweden, viele Bauten in der Stadt erinnern noch an diese Zeit. Die Universität wurde bereits im Jahre 1456 gegründet und das Hauptgebäude von 1750 stammt aus der Schwedenzeit. Wir haben uns für die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten jedenfalls ausreichend Zeit genommen. Unseren Standplatz hatten wir am Museumshafen, von dort waren es ins Zentrum nur wenige Minuten zu Fuß. Nach zwei Übernachtungen sind wir bei regnerischem Wetter mit der ‚Glewitzer Fähre‘, diese fährt von Stahlbrode (auf dem Festland) nach Glewitz/Rügen und weiter über Putbus ins
Ostseebad Sellin (Insel Rügen). Auf der Insel Rügen haben wir vor etlichen Jahren schon einmal Urlaub in Göhren gemacht, daher haben wir uns hier nicht so lange aufgehalten. In Sellin hat es bei der Ankunft sowieso kräftig geregnet, zu einem Besuch der Seebrücke und am Strand hat es trotzdem gereicht. Die Bäderarchitektur ist auch nicht zu kurz gekommen. Nach einer Nacht sind wir über teilweise sehr schöne Alleen nach Putgarten / Kap Arkona und anschließend über die Halbinsel Wittow und die Wittower Fähre weiter nach Schaprode gefahren. In Schaprode beginnt die kürzeste Fährverbindung zur Insel
Hiddensee. Die Insel ist autofrei, wir haben also unsere Fahrräder mitgenommen und ab Vitte eine gemütliche Rundtour zuerst zum Leuchtturm Dornbusch, dann über Kloster (Gerhard-Hauptmann-Haus) und Vitte in den Süden nach Neuendorf und zurück nach Vitte unternommen. Auf Hiddensee könnte man auch mal länger urlauben, alles wirkt recht entspannt und ruhig, in den kleinen Häfen kann man sehr gut verweilen. Nach der Rückfahrt mit der Fähre sind wir am nächsten Morgen weiter in die
Hansestadt Stralsund, hier auch wieder mit zwei Übernachtungen und einem stadtnahen Standplatz an der Rügenbrücke. Stralsund liegt am Strelasund und gilt als Tor zur Insel Rügen, die Altstadt gehört seit 2002 mit dem Titel ‚Historische Altstädte Stralsund und Wismar‘ zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hinzu kommen hier noch Bauten der Backsteingotik, hier sei besonders die Nikolaikirche mit dem Rathaus am Alten Markt erwähnt. Die Stadt war absolut sehenswert und hat uns sehr gut gefallen. Einen Besuch in der Störtebeker Braumanufaktur hat es natürlich auch gegeben, im Braugasthaus haben wir gut gegessen, wie meistens auf der Tour gab es Fisch. Unser nächstes Zwischenziel ohne Übernachtung war anschließend die
Vinetastadt Barth. Hier waren für uns der Marktplatz sowie die St. Marien-Kirche im Baustil der Norddeutschen Backsteingotik, die Grundsteinlegung war 1250, interessant. Dazu gibt es dann noch eine ansehnliche Innenstadt mit netten Geschäften. Von Barth fuhren wir über Zingst – Prerow – Ahrenshoop nach Dierhagen. Wir haben unterwegs an einigen Punkten auch Pausen eingeschoben, so u.a. in Prerow mit einem Ortsrundgang incl. Strandbesuch. Unseren Stellplatz hatten wir im Ostsee-Camp Dierhagen. Von hier ging es weiter in die
Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten. Auch hier stehen einige sehenswerte Gebäude der Backsteingotik, wie das Rostocker Tor und die Stadtkirche St. Marien. Besucht haben wir auch das Klarissenkloster Ribnitz, die Klosterkirche wurde im Jahre 1393 geweiht, die Ausstellung im Kloster war sehenswert. Anschließend ging es weiter nach Rostock in den Seehafen. Dort befinden sich zwei Shops mit schwedischen Lebensmitteln und Getränken. Wir haben einiges eingekauft und sind anschließend, da wir in den letzten Jahren ja ständig die Fähre nach Trelleborg ab Rostock genutzt haben, direkt weiter in Richtung Bad Doberan. Es gibt dort leider keine Stellplätze, so sind wir ins Ferien-Camp Börgerende ausgewichen, dieser Stellplatz war mit Abstand der Beste auf der ganzen Tour. Den Besuch in
Bad Doberan haben wir dann von Börgerende aus mit dem Fahrrad unternommen. Denn hier steht die ‚Perle der norddeutschen Backsteingotik‘, das Doberaner Münster, die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters. Der Besuch hat sich absolut gelohnt. Wir waren natürlich auch in der Altstadt unterwegs und sind am Ende unseres Besuchs mit dem Dampfzug ‚Molli‘ (Mecklenburgische Bäderbahn) nach Heiligendamm gefahren und von dort mit den Fahrrädern wieder zurück nach Börgerende. Nach der zweiten Nacht ging es weiter ins
Seebad Kühlungsborn Ost, hier gibt es eine 3100 mtr. lange Seepromenade. Wir waren an der Seebrücke, haben uns ein wenig in der Stadt umgesehen und vor allem den Kühlschrank gefüllt. Noch einige ‚Molli’bilder, und dann sind wir weiter gefahren auf die
Insel Poel. Die Insel liegt in der Wismarer Bucht und ist die achtgrößte Insel Deutschlands und hat uns wirklich überrascht. Hier haben wir uns erneut zwei Übernachtungen geleistet, der Platz in Timmendorf bot uns hierzu alle Möglichkeiten. Wir haben am zweiten Tag die Insel auf unseren Fahrrädern erkundet und sind mit Unterbrechungen einmal die Runde gefahren. Die Kirche in Kirchdorf, dem Hauptort der Insel, war leider nicht geöffnet. Dafür haben wir andere Ecken kennen gelernt, wobei die kleinen Häfen in Timmendorf und Kirchdorf besonders nett anzusehen waren. Alles läuft trotz der Touristen irgendwie recht entspannt ab, selbst in Timmendorf ging es recht ruhig zu. Aber es war ja auch Zwischensaison, wie es wohl in den Ferien aussieht? Nach der zweiten Nacht sind wir vormittags nach Wismar aufgebrochen.
Wismar, als alte Hansestadt und auch UNESCO-Weltkulturerbe stand auf unserer Reiseliste ziemlich weit oben. Wir waren im Dezember 2007 schon einmal in Wismar, die Stadt hat uns damals schon gefallen und wir wollten uns jetzt ein wenig mehr Zeit nehmen. Unser Stellplatz befand sich im Westhafen der Stadt, bis in die Innenstadt brauchten wir zu Fuß gerade mal 20 Minuten. Auch hier gab es wieder einige Kirchen aus der Zeit der Backsteingotik zu besichtigen, wobei wir in St. Nikolai eine Führung durch einen Teil des teilweise 700jährigen Dachstuhls mitmachen konnten. Die gesamte Altstadt ist sehenswert, wobei der Marktplatz mit dem Rathaus natürlich besonders hervor sticht. Im Untergeschoß des Rathauses befand sich eine gut gemachte Ausstellung zur Geschichte der Stadt. Wismar war leider unser letzter Halt an der Küste, weiter in Richtung Lübeck wollten wir nicht mehr, die Zeit lief uns einfach davon. Also haben wir beschlossen, über Schwerin und Stendal sowie Thüringen nach Hause zu fahren. Unser nächster Halt war daher in der
Landeshauptstadt Schwerin, wegen starken Regens beschränkten wir unseren Aufenthalt aber auf das Schloss sowie den Schweriner Dom. Wenn wir wieder mal in der Gegend sind und hoffentlich besseres Wetter ist, werden wir uns auch mehr Zeit nehmen. Von Schwerin fuhren wir weiter in die
Hansestadt Stendal, hier gab es einen kosten- und servicelosen Standplatz fast direkt in der Stadt. Den Stadtrundgang konnten wir noch trockenen Fußes erledigen, eine Viertelstunde nach der Rückkehr zum Womo hat es dann wieder geschüttet. In Stendal gibt es eine schöne Altstadt sowie einige Highlights der Backsteingotik, welche wir natürlich auch besucht haben.
Am nächsten Morgen sind wir dann ohne Halt über Magdeburg – Erfurt zu unseren Freunden nach Thüringen gefahren. Hier haben wir noch eine Übernachtung eingeschoben, am Donnerstag im Laufe des Vormittags ging es dann endgültig in Richtung Heimat. Während der ganzen Tour einschließlich der Hinfahrt sind wir ohne Stau oder ähnlichem vorwärts gekommen, auf der Rückfahrt war dann ca. 15 km vor der Haustür Schluss, Unfall auf der A 81 mit entsprechendem Stau. Also gab es zum Abschluss noch eine Tour durch die Pampa.