Zugschlusssignale
Wie hier bereits kurz angedeutet, ist es durch die Blockstreckenschaltung auf der Zu- bzw. Abfahrtsstrecke des Schattenbahnhofs erforderlich, den letzten Wagen jedes Zuges zu überwachen. Zu diesem Zweck sind die jeweils letzten Wagen eines Zuges mit einem, möglichst vorbildgetreuen, Schlusssignal ausgerüstet. Eine Anfrage veranlasst mich dazu, dies auf dieser Seite näher vorzustellen.
Hierbei ist dann nach Neubaureisezugwagen mit eingebautem Schlusssignal sowie nach Güterwagen bzw. älteren Personenwagen mit Petroleumlaternen zu unterscheiden. Der Umbau eines Reisezugwagens gestaltet sich wesentlich einfacher, da hierzu keine Nachbildungen der Petroleumlaternen notwendig sind. Für Güterwagen und Altbaupersonenwagen müssen die Petroleumlaternen einzeln angefertigt werden, es gibt am Markt leider nichts, was auch nur einigermaßen Maßstäblich ist. Die nachfolgenden Beschreibungen beziehen sich auf analogen Betrieb, mit Digitalbetrieb fehlen mir die Erfahrungen.
Das Schlusslicht wird durch eine rote, helle LED im Wagen erzeugt und durch eine oder zwei Lichtleitfasern nach aussen an das Wagenende gebracht.
Das benötigte Material ist eigentlich bei den verschiedenen Wagentypen in den Grundzügen immer gleich:
- Je nach Wagentyp kommt entweder Lichtleiter mit d 1 mm (Reisezugwagen) oder d 0,5 mm (für Petroleumlaternen) zur Anwendung
- Leuchtdioden d 3 mm oder d 5 mm mit einer entsprechenden Lichtstärke (500 mcd, evtl. auch weniger)
- lichtundurchlässiger Schrumpfschlauch je nach Durchmesser der LED
- Widerstände 560 oder 680 Ohm
- evtl. Pufferkondensator(en) und Sperrdioden je nach Platz im Wagen
- Material für die Stromabnahme an den Rädern oder Achsen (entweder Herstellerseitig oder eigene Konstruktion)
- etwas Litze oder Schaltdraht
- und evtl. die Petroleumlaternen
Natürlich nicht zu vergessen ist das notwendige Werkzeug.
Der Umbau eines Neubaureisezugwagens ist verhältnismäßig einfach. Die Lage der Schlusslichter am Wagenende ist bei den Modellen in der Regel bereits gut zu erkennen, teilweise sind auch bereits die Löcher vorhanden. Sonst werden diese mit einem Bohrer d 1 mm gebohrt bzw. aufgebohrt, um die Lichtleiter durchführen zu können. Die sichtbaren Enden der Lichtleiter sind vor dem Einbau mit feinem Schleifpapier plan zu schleifen und zu entgraten (also nicht bloß abschneiden oder -zwicken). Nach dem Einbau wird der Lichtleiter im Wagen mit einem Tröpfchen Sekundenkleber fixiert.
LED und Widerstand werden auf ein zugeschnittenes Stück einer Lochrasterplatine o.ä. gelötet, hierbei ist es hilfreich, sich die Polung der LED auf der Platine anzuzeichnen. Über die LED wird ein Stückchen Schrumpfschlauch (ca. 20 mm lang) geschoben und aufgeschrumpft. Dies dient einmal zur Abdeckung, damit der Wagen innen nicht rot beleuchtet ist und andererseits zur Führung der Lichtleiter auf die Spitze der LED.
Die Stromabnahme löse ich je nach Fahrzeug individuell. Da meine Wagen überwiegend mit beidseitig isolierten Radsätzen RP 25 von Luck ausgerüstet sind, scheidet eine herstellerseitige Lösung in der Regel aus. Ich versuche aber immer, eine möglichst lange Stromabnahmebasis zu erreichen. Einige Beispiele gibt es weiter unten.
Die Petroleumlaternen müssen, wie bereits erwähnt, nach der nebenstehenden Skizze selbst hergestellt werden. Die roten Maße sind die Originalmaße im mm, die blauen die Modellmaße im Maßstab 1:160.
Das Grundmaterial besteht aus Messingprofil 1 x 1 mm, zuerst werden die Löcher für den Lichtleiter mit d 0,5 mm gebohrt, Abstand 4 bis 5 mm. Anschließend dann in der Drehbank den runden Laternenaufsatz drehen. Entweder die Rohlinge in der Drehbank abtrennen, das geht am einfachsten oder mit dem Seitenschneider abtrennen und die Schnittstellen etwas nachfeilen. Die Füße sind das schwierigste, da habe ich aber noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Die bisherigen Laternen sind alle ohne Füße hergestellt und verbaut worden, die ersten Versuche laufen aber.
Anschließend nach dem Entfetten die Rohlinge zuerst mit der Airbrush oder einem Pinsel schwarz lackieren, danach mit einem feinen Pinsel die Seitenflächen in Weiß und dann noch die Dreiecke darauf in Rot. Zumindest bei den Dreiecken ist eine Lupe ganz hilfreich, als Farbe kommt bei weiß und rot auch Airbrushfarbe zum Einsatz, diese ist dünner und lässt sich daher besser auftragen. Zum Lackieren stecke ich die Rohlinge immer auf Pinwandnadeln, das hat sich bewährt und vereinfacht die Handhabung wesentlich. Nach dem Lackieren sind die Löcher sinnvollerweise mit einem 0,5 mm Bohrer und per Hand noch von evtl. vorhandenen Farbresten zu befreien.
Der Einbau mit Petroleumlaternen lässt sich in mehreren Stufen erledigen.
Sinnvollerweise wird zuerst die Stromabnahme ins Fahrzeug eingebaut, dies erfolgt bei mir je nach Fahrzeug individuell. Zur Stromabnahme verwende ich entweder Federbronze 0,1 mm dick/1 mm breit oder Ms-Draht federhart d 0,2 mm. Eine besonders elegante Lösung funktioniert mit den Messingbuchsen von peho. Einige Beispiele sind auf den Fotos zu sehen.
Für die Petroleumlaternen sind am ausgewählten Befestigungspunkt ein oder zwei Löcher d 0,5 mm zu bohren. Dort werden später dann der/die Lichtleiter durchgeführt, die Laternen sind vorher auf die Lichtleiter aufzustecken und mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber zu fixieren. Den/die Lichtleiter dann auf die gewünschte Länge kürzen, nach dem Durchführen sind die Laternen auszurichten und der Lichtleiter wird von innen im Fahrzeug fixiert.
Das löten der Elektronik ist kein großes Problem, es handelt sich ja nur um die LED sowie den Widerstand. Nach dem Aufbau bitte unbedingt auf Funktion prüfen. Nach dem aufschrumpfen des Schrumpfschlauches kann die Technik in den Wagen eingesetzt werden, dabei die Lichtleiter in den Schrumpfschlauch auf den Kopf der LED führen, evtl. noch kürzen.
Erneute Funktionsprobe! Jetzt kann der Wagen zusammengebaut werden, dabei werden dann noch die Verbindungen der Stromversorgung hergestellt.
Am einfachsten geht so ein Umbau natürlich, wenn das Dach des gewünschten Wagens abnehmbar ist. Aber auch wie im gezeigten Umbau funktioniert es recht gut. Ein bisschen Übung gehört aber auf jeden Fall dazu, probieren geht auch hier über alles.
Dann möchte ich hier noch auf das ‚Projekt „Zg3“: Schlusslichtlaternen‚ der N-Bahn Freunde München hinweisen. Am Ende der verlinkten Seite findet sich eine umfassende Dokumentation zum Projekt.